4. November 2017
Wieder war es Peter Wiesboeck gelungen, eine attraktive Tagesfahrt zu gestalten, die ganz im Zeichen der Kunst
stand. Bereits im Vorfeld hatte er sich bei einer Reiseteilnehmerin für deren Vorschlag bedankt, das Museum Penzberg mit einzubeziehen. Zu einem Tagesprogramm wurde die Fahrt dann durch den zweiten
Programmpunkt, den Besuch des Marc-Museums in Kochel. Mehr Teilnehmer als sonst hatten sich zu dieser Reise angemeldet, und alle freuten sich, dass der ursprüngliche Kreis durch neue Teilnehmer
erweitert wurde.
Erste Station war das Museum Penzberg, das eine umfassende Sammlung des deutsch-niederländischen Malers und Grafikers Heinrich Campendonk beherbergt. Campendonk (1889 - 1957) malte im Wesentlichen
Hinterglasbilder, mit deren Technik er sich sein Leben lang auseinandersetzte. Seine Motive wie Tiere, Menschen, Blumen leuchten mit unglaublicher Strahlkraft und legen Zeugnis ab von der Intensität
dieser Gestaltungsweise. Im Expressionismus zu Hause, pflegte Campendonk Freundschaften mit Franz Marc, August Macke und weiteren Expressionisten. Über diese Freunde fand er Anschluss an die
Künstlergruppe "Der blaue Reiter". Ergänzend wurden in dieser Ausstellung Hinterglasbildwerke von August Macke bis Gerhard Richter gezeigt. Das Museum Penzberg, ein gelungener Zwillingsbau, gab den
geeigneten Rahmen für die Präsentation der Werke. Ein altes Bergarbeiterwohnhaus hatte 2016 einen hochmodernen Anbau mit einer lebendigen dunklen Klinkerfassade erhalten. Während das moderne Gebäude
die Campendonk-Ausstellung beherbergt, konnte man sich im alten Gebäudeteil über die Historie des Arbeiterlebens unter Tage informieren, denn bis 1966 wurde in Penzberg Pechkohle abgebaut.
Nach einem gemütlichen Mittagessen in Kochel folgte der Aufstieg ins Franz Marc Museum. Hier wurde das Thema "Kunst hinter Glas" weiter fortgesetzt. Mit bemalter Silberfolie und Collagen aus
Buntpapier hatte Franz Marc ein großformatiges Hinterglasbild geschaffen, das mit seinem Titel "Landschaft mit Tieren und Regenbogen" zu ausführlicher Betrachtung einlud. Marc übte mit diesem
Bild großen Einfluss auf die mit ihm befreundeten Künstler aus.
Ein wunderbarer Blick in die Landschaft und auf den Kochelsee bei strahlendem Sonnenschein bildete den Abschluss des Kunsttages, über den sich alle anerkennend äußerten.
Text: Ute Bößwetter, Bild: Werner Hörl