Vortrag von Dr. Gerda Madl-Kren
In Zusammenarbeit von VHS Bruckmühl und Galerie-Förderverein.
Wieder einmal waren die Besucher in der Galerie so zahlreich erschienen, dass die Galerie-eigenen Sitzmöglichkeiten nicht ausreichten. Aus der gegenüberliegenden VHS wurden noch weitere Stühle
geholt. Dr. Madl-Krens künstlerischer Exkurs ging dieses Mal durch die "Welt der Schatten". Ab wann wurden in der Malerei Schatten im Bild gestaltet und auf welche Weise? Im Mittelalter waren die
Figuren noch schattenlos, denn Heilige und Engel sind nach der damaligen Auffassung als überirdische Wesen ohne Schatten. Diese Überlegungen ließ die Renaissance hinter sich, von nun an wurde der
Schatten als wichtiges malerisches Mittel einbezogen. Zunächst gestaltete man den Schatten wirklichkeitsgetreu, aber schon bald begannen die Künstler, den Bildinhalt mit Hilfe des Schattens zu
erweitern. So hatte der gemalte Schatten eine andere Blickrichtung als die Gestalt, von der er ausgeht.
Der Exkurs der Referentin führte von Caravaggio über Leonardo da Vinci (der als erster wissenschaftliche Betrachtungen über den Schatten anstellte) bis in die Neuzeit zu den Impressionisten, zu
Picasso, Andy Warhol und den Zeitgenossen. Letztere bedienen sich der Installation, die dann einen genau kalkulierten Schatten an die Wand wirft.