Heidemarie Hauser und Philipp Moll in der Galerie Markt Bruckmühl
Gezeigt werden die Arbeiten der Rosenheimer Künstlerin Heidemarie Hauser und des aus Nürnberg stammenden Künstlers Philipp Moll.
Bei beiden spielt das Foto als Grundlage für ihre künstlerischen Aussagen die tragende Rolle. Beide verändern die fotografische Wirklichkeit, Hauser durch Übermalung, Moll durch Hinzufügen von Text.
Heidemarie Hauser, 1942 in Kolbermoor geboren, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Rosenheim. Begonnen hat sie ihre künstlerische Arbeit in den siebziger Jahren mit Zeichnungen, von denen einige der gemeindeeigenen Dorrer-Sammlung angehören. In den 90er Jahren entstanden parallel dazu Fotoarbeiten - Serien, die kurz vor dem Abriss stehende Häuser im Bild festhielten. In jüngster Zeit hat Hauser das Medium Zeichnung wieder aufgegriffen. Sie übermalt ihre Fotos und rückt diese damit in den Bereich der Fiktion. Zahlreiche Ausstellungen belegen ihre engagierte künstlerische Arbeit, für die sie im Jahr 2002 mit dem Förderpreis der Stadt Rosenheim ausgezeichnet wurde.
Philipp Moll, Jahrgang 1970, lebt und arbeitet in Nürnberg. Einigen Semestern des Studiums der evangelischen Theologie schloss sich eine Schreinerlehre an. Von 1997 bis 2003 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und besuchte außerdem die Ungarische Hochschule der Bildenden Künste in Budapest.
Seine Arbeiten sind zumeist Montagen. Dazu verwendet er Aussagen aus der Werbewelt und benutzt Materialien, die dem privaten Lebensraum entnommen sind wie z. B. Tapeten und Bodenbeläge, Möbelteile oder Fotografien. Diese Materialien dienen als Speicher für persönliche Erinnerungen und Befindlichkeiten. Seine fiktiven "Erinnerungslandschaften" versieht Moll meist mit einem Textteil, auch mit Wortspielen, die die Ernsthaftigkeit des Objekts in Frage stellen.
Im Jahr 2005 erhielt Philipp Moll die Debütantenförderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissensenschaft, Forschung und Kunst.
25.1.2006, Ute Bößwetter